Das digitale Zeitalter hat die Art und Weise, wie wir über Innovation denken, revolutioniert. In der Vergangenheit galt Innovation als teurer, zeitaufwändiger Prozess, den sich nur die reichsten Unternehmen leisten konnten, und das Projektmanagement ist zweifellos einer dieser Bereiche.
Heute jedoch haben wir dank der Technologie die Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen in einem noch nie dagewesenen Tempo zu schaffen, zu entwickeln und zu vertreiben.
Das Herzstück der Innovation im digitalen Zeitalter ist die Fähigkeit, schnell Prototypen zu erstellen und Ideen zu testen. Ermöglicht wird dies durch das Aufkommen von Softwareentwicklungstools, Cloud Computing und digitaler Fertigung.
Diese Tools ermöglichen es den Projektmanagern, ihre Ideen schnell zu entwickeln und zu testen und ihr Unternehmen schneller als je zuvor zu vergrößern.
Projekte im heutigen digitalen Ökosystem erfordern die Fähigkeit, Veränderungen, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit effektiv zu bewältigen. Projektmanager müssen in der Lage sein, potenzielle Ergebnisse zu antizipieren, Risiken zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um diese zu bewältigen.
Sie müssen auch in der Lage sein, effektiv mit den Beteiligten zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Projektziele erreicht werden.
Außerdem müssen Projektmanager in der Lage sein, sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen und den Projektplan entsprechend zu ändern.
Das Projektmanagement kann leicht aus dem Ruder laufen, wenn es nicht von Anfang an sorgfältig geplant wird.
Mit einem guten Verständnis der vier Komponenten von VUCA können sich Projektmanager besser auf Projekte vorbereiten und diese in Zeiten von Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität managen.
Die VUCA-Welt und das Projektmanagement
VUCA ist ein beliebtes Akronym, das für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit steht.
V steht für volatility (Volatilität)
Der Beginn von VUCA ist das V, welches ausdrückt, dass Märkte sehr volatil sind und sich schnell verändern können. Diese Veränderungen sind teilweise unvorhersagbar und können entweder minimal oder radikal ausfallen.
U steht für uncertainty (Ungewissheit)
Das U in VUCA steht für die Unvorhersehbarkeit der Märkte. Wann und wie sich Märkte verändern bzw. entwickeln, ist schwer vorherzusagen. Keiner kann genau sagen, welche Entwicklung in der Zukunft welche Auswirkung haben wird.
C steht für complexity (Komplexität)
Die heutigen Märkte bestehen aus vielen verschiedenen Komponenten, welche voneinander abhängig sein können und in ständiger Interaktion miteinander stehen. Um ein Projekt vom Beginn bis zum Schluss erfolgreich durchführen zu können, muss man sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
A steht für ambiguity (Ambiguität)
Zudem sind nicht alle Informationen, die man findet, eindeutig zu bewerten. Ambiguität beschreibt die Mehrdeutigkeit verschiedenster Faktoren. Oftmals ist es also schwer, echte Wirkungszusammenhänge zu finden, wenn Fehler im Projekt auftreten.
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In den letzten Jahren wurde dem Akronym viel Aufmerksamkeit geschenkt, vor allem in der heutigen Welt, da es den Beteiligten (Führungskräften, Managern, Kunden u. a.) helfen kann, das sich ständig verändernde Geschäftsumfeld zu verstehen. Ebenso hilft es Projektmanagern, das sich ständig verändernde Ökosystem besser zu verstehen, zu strukturieren und zu navigieren. Als Ökosystem kann man hier das Umfeld indem sich das Projekt befindet, verstehen, aber auch das Projekt selbst.
Dazu gehört die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen, potenzielle Risiken und Chancen vorherzusehen und trotz begrenzter Informationen fundierte Entscheidungen zu treffen.
Eine klare Vision und ein Aktionsplan können Projektmanagern dabei helfen, effektiv auf VUCA-Bedingungen zu reagieren; dies ist der Punkt, an dem ihre Projektmanagementfähigkeiten zum Tragen kommen.
So können Projektmanager beispielsweise die agilen Frameworks (Scrum, Kanban, Lean, Lean Start-up usw.) nutzen, um schnell auf veränderte Bedingungen und Kundenanforderungen zu reagieren und gleichzeitig die Projektziele zu erreichen.
VUCA mit VUCA managen
In der Praxis haben sich hier zahlreiche Strategien entwickeln, wie man als Projektmanager in einer VUCA-Welt operiert und die richtigen Entscheidungen trifft. Ein populärer Ansatz ist VUCA mit VUCA zu managen.
V steht für Vision
Die Volatilität mit einer Vision zu begegnen. Projekte sind volatil und die richtigen Entscheidungen zu treffen, die mittel- bis langfristig Erfolg versprechen, sind schwierig. Projektmanager sollten hier ihre Vision darüber entwickeln, was erreicht werden soll, welche Ziele erreicht werden müssen. Damit bleiben Projektmanager fokussiert und Entscheidungen stehen im Einklang mit dieser Vision.
U zu Understanding (Verstehen)
Mit Understanding, d.h. dem Verstehen, setzt man sich aktiv dem der VUCA-World auseinander. Damit identifiziert man jene Parameter in einem Projekt und in dem Umfeld, in dem das Projekt geliefert wird, die bekannt sind und jener Bereich, der nicht vollständig erfasst werden kann. Das Verstehen beinhaltet jedoch auch das richtig Mindset, die Einstellung, nicht alle Faktoren vollständig ermitteln zu können sondern sich in einem unklaren Umfeld zu bewegen.
Mit C zu Clarity (Klarheit)
Klarheit und Klarheit zu schaffen ist einer der wichtigsten Eigenschaften in einem Projekt und die eines Projektmanagers. Während im Rahmen der Führungsaufgabe eines Projektmanagers dies für die Projektmitarbeiter relevant ist, ist dies für den Projektmanager selbst unerlässlich. Der Zusammenhang und Einfluss der eigenen Projektziele mit jenen der Unternehmensziele unterstützt diese Klarheit zu schaffen. Ebenso diese Projektziele in kleinere Ziele zu übertragen.
A steht für Agility (Agilität)
Das agile Projektmanagement ist ein methodischer Ansatz, der vor allem in Software-Projekten zum Einsatz kommt. Agilität als Teil der Antwort auf VUCA in dem Kontext steht für die Anwendung eines agilen Mindsets. Projektmanager bleiben hier flexibel, erfassen Informationen strukturiert und bleiben offen in Ihrer Antwort auf die Information in Form einer Entscheidung. Dabei werden Informations- und Entscheidungszyklen immer kürzer. Projektmanager aus dem klassischen Projektmanagement haben hier die Möglichkeit, Ansätze und Methoden aus dem agilen Projektmanagement zu übernehmen.
Weitere Überlegungen zum Projektmanagement in einer VUCA-Umgebung
Aufbau eines kollaborativen Teams: Teams müssen sich aus Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen zusammensetzen. Sie müssen in der Lage sein, kreativ zu denken und flexibel zu sein, um mit der unvorhersehbaren Natur von VUCA-Umgebungen effektiv umgehen zu können. Kommunikation und Vertrauen sind ebenfalls wesentliche Elemente eines erfolgreichen Teams unter diesen Bedingungen.
Schnellere Feedback-Schleifen: Dies kann durch den Einsatz von Technologien wie Automatisierung und künstliche Intelligenz erreicht werden, um Prozesse zu rationalisieren und Entscheidungen in Echtzeit zu ermöglichen. Außerdem müssen verteilte Teams in der Lage sein, schnell und effektiv zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Dies erhöht die Geschwindigkeit, mit der Projekte abgeschlossen werden können, und trägt dazu bei, dass Unternehmen agil bleiben und auf Veränderungen im Umfeld reagieren können.
Ein neuer Führungsstil – Servant Leadership (dem Menschen dienende Führung): Dienende Führungskräfte konzentrieren sich auf das Wachstum und die Entwicklung ihrer Teammitglieder und sind bestrebt, ein Umfeld zu schaffen, das die Zusammenarbeit und Innovation fördert. Sie stellen die Bedürfnisse ihres Teams über ihre eigenen und sind bereit, Risiken einzugehen, um ihrem Team zum Erfolg zu verhelfen. Dieser Ansatz ist von unschätzbarem Wert in einem VUCA-Umfeld, in dem Veränderungen und Komplexität die Norm sind.
Fokus auf Risikomanagement: Das Risikomanagement eines Projekts sollte ein proaktiver Prozess und kein reaktiver Prozess sein. Es sollte das Erkennen, Bewerten und Abschwächen von Risiken beinhalten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Projekte fristgerecht und im Rahmen des Budgets abgeschlossen werden und den erwarteten Qualitätsstandards entsprechen.
Fazit
Damit Projekte erfolgreich sind, müssen Organisationen sich anpassen, innovativ und widerstandsfähig sein. Außerdem müssen sie flexibel sein und sich auf Veränderungen einlassen können. Die Fähigkeit einer Organisation, mit Unterbrechungen und Ungewissheit umzugehen, ist entscheidend für den Erfolg. Darüber hinaus ist die Konzentration auf Zusammenarbeit und Kommunikation der Schlüssel zum Erreichen der Projektziele.